Forschungskonferenz Zukunft gestalten: Digital und nachhaltig!
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In Session 1 geht es um die nachhaltige Gestaltung des digitalen Zeitalters und neue ethische Herausforderungen. Session 2 diskutiert im Kontext des Wissenschaftsjahrs 2019 die Frage, wie digitale Technologien, insbesondere KI und Big Data, in der Nachhaltigkeitsforschung und konkret für nachhaltige Entwicklung genutzt werden können. Session 3 diskutiert die Chancen und Herausforderungen für die deutsche Forschungs- und Innovationspolitik. Die Konferenz will neue Impulse für eine zukunftsgerichtete Forschungspolitik identifizieren, in der Digitalisierung noch stärker als bisher für eine nachhaltige Entwicklung genutzt wird.
Session 1 – Der Mensch im digitalen Zeitalter und das Erdsystem: Die Welt im Auf- oder Umbruch?
Die Eingriffe des Menschen in die natürliche Umwelt haben seit Beginn der Industrialisierung ein planetares Ausmaß erreicht, die befürchten lassen, dass Erdsystemgrenzen wie die 2°C-Leitplanke überschritten werden. Gleichzeitig entfaltet sich die Digitalisierung mit großer Wucht, was auch Auswirkungen auf die Erdsystemgrenzen hat. Technologischer Fortschritt ist dabei nicht Selbstzweck, sondern Mittel zur Erreichung gesellschaftlicher Ziele, insbesondere eines menschenwürdigen Lebens für alle. Die aktive, wertebasierte und zielgeleitete Gestaltung des digitalen Wandels ist daher Voraussetzung für eine erfolgreiche Transformation zur Nachhaltigkeit. Gemessen an der Geschwindigkeit und Breite des digitalen Wandels existiert allerdings noch zu wenig belastbares Wissen über die Wirkung digitaler Technologien auf das Erdsystem, Gesellschaften und den Menschen.
- Wie kann die Digitalisierung unter Einhaltung planetarischer Leitplanken gestaltet werden?
- Mit welchen Chancen und Herausforderungen haben wir es zu tun?
- Wie lässt sich eine kontinuierliche ethische Begleitung und Gestaltung digitaler Innovationen gewährleisten?
- Welche Rolle spielt die EU und ihre Politik für diese Chancen und Herausforderungen?
Session 2 – Forschung: Digital.Nachhaltig – Chancen der Digitalisierung für Nachhaltigkeit
Die wissenschaftliche und öffentliche Unsicherheit über die Wirkung der Digitalisierung auf das Erdsystem, Gesellschaften oder auch den Menschen steht derzeit in einem Missverhältnis zur aktuellen Dynamik, Breite und Eingriffstiefe digitaler Entwicklungen. Dabei kommt Wissenschaft und Forschung bei der Nutzung der Chancen der Digitalisierung und konkreter Anwendungen eine Schlüsselrolle zu. Gleichzeitig steht die Wissenschaft in der Pflicht den gesellschaftlichen Diskurs durch Fakten, Analysen und Reflexionen mitzugestalten. Nur so kann eine nachhaltige Gestaltung der digitalen Zukunft gelingen.
- Wie können wir die Dynamik der Digitalisierung nutzen, um durch Forschung und Innovation eine Transformation zur Nachhaltigkeit zu beschleunigen, das Klima zu schützen und unsere Lebensgrundlagen zu erhalten?
- Welche Potenziale haben KI- und BigData-Lösungen für die Klimaforschung, Ressourcenforschung, Biodiversitäts- und Energieforschung?
- Wie können solche Lösungen erfolgreich skaliert werden?
Impuls Daniela Jacob (Präsentation)
Interaktives Format: SDG x ICT
Bei der Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs) können Information and Communication Technologies (ICT) eine zentrale Rolle spielen. Im Kontrast dazu birgt die Digitalisierung auch das Risiko, als Brandbeschleuniger negativer Entwicklungen zu wirken. Mit SDG×ICT wollen wir erstens die Besonderheit der Digitalisierung und insbesondere von Künstlicher Intelligenz mit Hilfe von Serious Games verstehen und zweitens in einem Workshop die akuten Brandherde identifizieren, um uns daraufhin zu fragen: Welche konkreten Schritte sind kurzfristig wo und wie nötig, um einen europäischen Weg zur digitalisierten Nachhaltigkeitsgesellschaft zu realisieren? Der Workshop wird vom Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft in Kooperation mit dem Hightech-Forum durchgeführt.
Session 3 – Politik Jetzt! Digital UND nachhaltig!
Bei der nachhaltigen Gestaltung der Digitalisierung ist die Politik gefordert, damit die Digitalisierung dem Menschen und dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen dient. Dafür braucht es eine zielgerichtete Innovations- und Forschungspolitik. Der Parlamentarische Staatssekretär wird in seinem Impulsvortrag die aktuelle und zukünftige Forschungspolitik im Bereich Digitalisierung und Nachhaltigkeit aufgreifen. Die anschließende Diskussionsrunde wird an den Impuls anknüpfen und die Debatte dazu vertiefen, wie die zukünftige Politik des BMBF schwerpunktmäßig ausgerichtet und ausgestaltet werden muss.
- Wie wollen wir im digitalen Zeitalter nachhaltig leben?
- Welchen Beitrag kann dazu Forschung leisten? Welche Rolle hat die Forschung dabei gegenüber der Gesellschaft?
- Welche Forschungs- und Innovationspolitik kann die Digitalisierung nachhaltig gestalten und die nachhaltige Entwicklung digital vorantreiben?
- Wie kann digitale Forschung schneller in nachhaltige Praxis umgesetzt werden?
- Wie kann Nachhaltigkeit früher in der Forschung mitgedacht werden, damit z.B. „digitale Rebound-Effekte“ vermieden werden können?
Partner
BMBF Aktionsplan „Natürlich.Digital.Nachhaltig“
Staatssekretär Thomas Rachel (BMBF) hat seine Rede auf der Forschungskonferenz genutzt, um erstmals den Aktionsplan „Natürlich.Digital.Nachhaltig“ der Öffentlichkeit vorzustellen.