Presseerklärung17.06.2015, Berlin

WBGU-Vorsitzender Schellnhuber stellt Umwelt-Enzyklika des Papstes vor

Hans Joachim Schellnhuber, Vorsitzender des WBGU und Direktor des PIK, wird am 18. Juni in Rom an der Seite von Kardinal Turkson die Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus vorstellen. Die Enzyklika behandelt den Schutz der Schöpfung und erklärt, dass der menschengemachte Klimawandel eine wissenschaftliche Tatsache ist und engagierter Klimaschutz für die Menschheit einen moralischen und religiösen Imperativ darstellt.

Schellnhuber nahm auch an der vorbereitenden Tagung "Protect the Earth, Dignify Humanity. The Moral Dimensions of Climate Change and Sustainable Humanity" teil, die gemeinsam von der Pontifical Academy of Sciences, der Pontifical Academy of Social Sciences, dem Sustainable Development Solutions Network und Religions for Peace veranstaltet wurde. In der gemeinsamen Erklärung dieser Tagung heißt es: "Die Welt sollte zur Kenntnis nehmen, dass der Klimagipfel in Paris die letzte Gelegenheit sein kann, um Vereinbarungen zu treffen, mit denen die menschengemachte Erderwärmung auf unter 2 Grad C begrenzt und gehalten werden kann (…) Die politischen Führer aller UN Mitgliedstaaten haben eine besondere Verantwortung, sich auf der 21. Vertragsstaatenkonferenz auf ein robustes Abkommen zu einigen, das die globale Erwärmung auf ein für die Menschheit sicheres Maß beschränkt (…)". 

Der WBGU hatte in seinem Gutachten "Klimaschutz als Weltbürgerbewegung" bereits 2014 darauf hingewiesen, dass auch in den Kirchen das Unbehagen über die schleppenden Klimaverhandlungen wächst und, von dort ausgehend, Bestrebungen zunehmen, als Zivilgesellschaft auf die Klimapolitik Einfluss zu nehmen. 

Im September ist eine Rede des Papstes vor der UN Generalversammlung in New York geplant, auf der auch die neuen globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDG) verabschiedet werden sollen. Der WBGU plädiert in seinem Politikpapier "Zivilisatorischer Fortschritt innerhalb planetarischer Leitplanken – Ein Beitrag zur SDG-Debatte" dafür, dabei zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen auch die Grenzen des Erdsystems zu berücksichtigen.