6. Vertragsstaatenkonferenz der Biodiversitätskonvention: "Neue Hoffnung für die Wälder"
Dazu soll unter anderem konsequenter gegen den illegalen Holzeinschlag vorgegangen werden, etwa durch die Entwicklung von Verhaltensrichtlinien für Holzfirmen und durch die Förderung der Zertifizierung von nachhaltig produziertem Holz. Außerdem soll der Aufbau von Netzwerken an Waldschutzgebieten die Chancen für einen wirksamen Naturschutz verbessern. Das Verhandlungsergebnis ist ein deutlicher Fortschritt. Dennoch sollte das freiwillige Aktionsprogramm langfristig durch ein rechtsverbindliches Protokoll zur Biodiversitätskonvention ergänzt werden, um den dringend erforderlichen Schutz der Wälder effektiver durchzusetzen. Dabei muss die Überprüfung der vereinbarten Maßnahmen gewährleistet sein, da sonst kaum der nötige politische Druck zur Einhaltung der Vereinbarungen aufgebaut werden kann.
Wichtiger Fortschritt beim fairen Zugang zu genetischen Ressourcen
Die Konferenz hat auch Einvernehmen bei der fairen Aufteilung der Gewinne aus der Nutzung genetischer Ressourcen erzielt. Dies bewertet der WBGU ebenfalls als einen wichtigen Fortschritt. In der Natur vorkommende genetische Ressourcen sind wesentliche Grundlagen zur Entwicklung neuer Medikamente und Nahrungsmittel und können daher sehr wertvoll sein. Die jetzt verabschiedeten so genannten "Bonner Leitlinien" sehen vor, dass die Gewinne aus der Nutzung dieses "Grünen Goldes" zwischen Entwicklungsländern und Industrieländern fair aufgeteilt werden müssen. Die Rechte indigener Völker bei der Nutzung ihres traditionellen Wissens konnten auf dieser Konferenz besser abgesichert werden. Die vereinbarten Leitlinien sind zunächst unverbindlich, aber auch hier befindet sich die Konvention langfristig auf dem Pfad zu einem völkerrechtlich verbindlichem Zusatzprotokoll.
Verlust biologischer Vielfalt soll bis 2010 deutlich vermindert werden
Außerdem wurde vereinbart, den Verlust der biologischen Vielfalt bis 2010 deutlich zu vermindern. Dazu wurde eine Liste von konkreten Zielen erstellt, die die Vertragsstaaten bis zu diesem Datum umgesetzt haben sollen. In Den Haag konnten bei vielen umstrittenen Themen nach teils mehrjährigen Verhandlungen erfolgreiche Ergebnisse erzielt werden, wie z.B. auch bei der Verschleppung gebietsfremder Arten.